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„INDustrial TECHnologies 2018“: Schlüsseltechnologien sind zentral für Europas Wettbewerbsfähigkeit

Veröffentlicht am 02. Nov 10:03

Konferenz zu „Innovative Industries for Smart Growth“ eröffnet – mehr als 1 300 Expertinnen und Experten zu Gast in Wien

Wien ist dieser Tage Hotspot künftiger Schlüsseltechnologien: Am Vormittag des 30. Oktober 2018 wurde in der Messe Wien die „INDTECH2018“ eröffnet. Mehr als 1 300 Expertinnen und Experten aus Forschung und Industrie tauschten sich bis 31. Oktober 2018 im Rahmen der Konferenz „INDustrial TECHnologies 2018 – Innovative Industries for Smart Growth“ zu aktuellen Forschungstrends in den Bereichen Produktion, Werkstoffe, Nanotechnologie und Biotechnologie aus. Die Konferenz fand anlässlich des österreichischen EU-Ratsvorsitzes erstmals in Wien statt und wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und der Europäischen Kommission gemeinsam organisiert.

Eröffnet wurde die „INDTECH2018“ am 30. Oktober von Generaldirektor Jean-Eric Paquet (Europäische Kommission), Generalsekretär Andreas Reichhardt (BMVIT) und Geschäftsführer Klaus Pseiner (FFG). Paquet verwies auf den großen Stellenwert von „Horizon 2020“ für die Unterstützung der industriellen Forschung. „Nanotechnologie, Werkstoffe, Produktion und Biotechnologie sind Schlüsseltechnologien für Europa und seine Bürgerinnen und Bürger“, sagte er. Ziel sei es, den Input der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Gestaltung des neuen EU-Rahmenprogramms „Horizon Europe“ sowie insbesondere in den Cluster „Digital and Industry“ einfließen zu lassen.

BMVIT-Generalsekretär Andreas Reichhardt unterstrich in Vertretung von Bundesminister Nobert Hofer bei der Eröffnung der Konferenz die immense Bedeutung von Investitionen in die Schlüsseltechnologien:

„Wir brauchen mehr und wirkungsvollere Innovationen in Schlüsseltechnologien, wie Produktionstechnologien, Nanotechnologien, digitale Technologien und Cybertechnologien, damit wir Wohlstand, Wachstum und Lebensqualität in Österreich und Europa mehren und international unsere Position stärken können. Ohne Innovationen werden wir den Herausforderungen der Zukunft und der globalen Konkurrenz nicht standhalten können.“

Weiters betonte er den hohen Erfolg der österreichischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer im EU-Rahmenprogramm „Horizon 2020“ im Themenfeld NMBP („Nanotechnologies, Materials, Biotechnologies, Production“). Bisher konnten 72 Millionen Euro Fördermittel in diesem Themenfeld lukriert werden, was einer Erfolgsrate von 22 Prozent entspricht.

„Seitens BMVIT investieren wir etwa 130 Millionen Euro pro Jahr in Produktion und Werkstoffforschung auch mit dem Ziel, die Industrie und Forschungseinrichtungen zu stärken, damit sich diese an internationalen Programmen wie ‚Horizon 2020‘ beteiligen - was bisher erfolgreich gelungen ist“,

erklärte Reichhardt.

„Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG ist im Bereich der industriellen Technologien ein starker nationaler und europäischer Partner“, so Klaus Pseiner, Geschäftsführer der FFG. Im Bereich künftiger Schlüsseltechnologien führt die FFG beispielsweise im Auftrag des BMVIT das Programm „Produktion der Zukunft“ durch, mit dem seit 2011 mehr als 270 Projekte im Ausmaß von rund 150 Millionen Euro gefördert wurden. „Mit unseren nationalen Programmen schaffen wir die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme auf europäischer Ebene“, betont Pseiner. Als Nationale Kontaktstelle für europäische Programme bietet die FFG ein umfassendes Beratungs- und Unterstützungsangebot. Während „Horizon 2020“ in vollem Gange ist, wird unter dem österreichischen EU-Ratsvorsitz aktuell das nächste Rahmenprogramm vorbereitet.

„Intelligente Produktionstechnologien und ‑prozesse sind notwendig für eine wettbewerbsfähige und effiziente Produktion von Sachgütern, und eine wettbewerbsfähige Produktion ist ebenso von zentraler Bedeutung für wirtschaftliches und nachhaltiges Wachstum sowie für Beschäftigung in Europa – das zukünftige Forschungsrahmenprogramm ‚Horizon Europe‘ sollte daher auch zu einem starken Impuls für Industrietechnologien werden“,

so Pseiner. 

Als Keynote-Speaker der Konferenz konnten der bekannte Solar-Pionier Bertrand Piccard und Infineon-Vorstandsvorsitzende Sabine Herlitschka gewonnen werden. Piccard präsentierte sein Projekt, 1000 saubere, effiziente und profitable Lösungen für die Energiewende zu finden.

„Wenn wir Innovation vorantreiben und auch am Markt etablieren wollen, müssen wir zuerst Bedarf dafür schaffen. Dies lässt sich durch moderne, ambitionierte Umweltziele und entsprechende energiepolitische Maßnahmen umsetzen“,

forderte der Umweltpionier.

Infineon‑Vorstandsvorsitzende Sabine Herlitschka stellte in ihrem Vortrag klar, dass Schlüsseltechnologien die neue globale Währung darstellten.

„Die digitale Transformation ist nicht nur eine Frage der Technologie: Sie bedeutet wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Wettbewerb. Eine globale europäische Wettbewerbsstrategie ist der Schlüssel für unseren Erfolg in diesem Wettbewerb. Wir müssen einen starken europäischen Weg entwickeln“,

sagte Herlitschka.

Im Rahmen der Konferenz wurde erstmals auch der „Horizon Prize on Material for Clean Air“ vergeben. Dieser Preis zeichnet kostengünstige, nachhaltige und innovative designorientierte Materiallösungen aus und ist mit 3 Millionen Euro dotiert. Feinstaub ist jener Luftschadstoff, der die Gesundheit am stärksten beeinträchtigt. Rund 90 % der Stadtbewohnerinnen und ‑bewohner in Europa sind Feinstaub ausgesetzt, der über den Luftqualitätsrichtlinien der Weltgesundheitsorganisation liegt. Die Kommission erhielt 16 förderfähige Anträge aus 12 Ländern. Ein Gremium unabhängiger Expertinnen und Experten wählte den Gewinner nach einem Besuch vor Ort aus. Jean-Jacques Theron von Corning SAS aus Frankreich entwickelte einen Keramikwabenluftfilter, der bis zu 95 % Feinstaub aus der Luft entfernt. John Gallagher, Assistant Professor am Trinity College Dublin, Irland, erlangte Platz Zwei. „Es ist für uns eine große Ehre, dass so ein hochkarätiger Preis im Rahmen der Konferenz INDTECH2018 in Wien vergeben wird“, so BMVIT-Generalsekretär Reichhardt.

Neben etwa 95 Fachvorträgen unter anderem zu den Themen frugale Innovation, Kreislauf- und Bioökonomie, Designinnovationen, künstliche Intelligenz und Energieeffizienz in der Produktion, bot eine Ausstellung Einblick in aktuelle Entwicklungen und Initiativen in der europäischen Forschungsförderung und in Produktinnovationen von Unternehmen. Der Messestand „Austrian Innovators“ zeigte Aktivitäten und Expertisen österreichischer Technologieplattformen im Umfeld der Schlüsseltechnologien. Diese sind die Vereine Industrie 4.0, NanoNet-AT, Photonics-AT, GMAR (Gesellschaft für Mess-, Automatisierungs- und Regelungstechnik), Smart Textiles, Additive Manufacturing Austria, ECSEL, BioNanoNet und die ÖWGP (Österreichische wissenschaftliche Gesellschaft für Produktionsforschung). Neben Site-Visits und Matchmaking umfasste das Programm unter anderem auch interaktive Formate wie World Cafés und Fish Bowl.

Am Vortag der Eröffnung der Konferenz hatte der zweite EU-Asien-Dialog zur Nanosicherheitsforschung stattgefunden. Initiiert und koordiniert wurde diese Veranstaltung vom BMVIT in Kooperation mit der Bionanonet GmbH, der Europäischen Kommission und dem Asia Nano Forum, einem Netzwerk aus hauptsächlich in Asien im Themenbereich Nanotechnologie tätigen Förderorganisationen und Forschungsministerien. Das BMVIT ist seit 2014 aktives Mitglied des Asia Nano Forum. Mehr als 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich zu aktuellen Herausforderungen in der Nanosicherheitsforschung aus und bekannten sich zur gemeinsamen Zusammenarbeit, da viele Fragestellungen nur in länderübergreifender Kooperation gelöst werden können. Themen wie Schaffung von Standards und Testguidelines, Nanocharakterisierung, Daten und soziale Implikationen von Nanosicherheitsforschung sollen im Rahmen des dritten EU-Asien-Dialogs zur Nanosicherheitsforschung im März 2019 in Bangkok vertieft diskutiert werden. Außerdem sollen dabei gemeinsame Projekte dazu generiert werden. Zu diesem Zweck sollen auch neben dem EU-Rahmenprogramm „Horizon 2020“ nationale Förderprogramme – darunter auch das österreichische Nano-EHS-(„Environment, Health, Safety“)-Programm zu Nanosicherheitsforschung – auf diese Fragestellungen hin optimiert werden.

Weitere Informationen zu diesem Event finden Sie auf der Veranstaltungsseite

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Volker Höferl
Pressesprecher des Bundesministers
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