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Hochrangiges Forum Afrika‑Europa
Hochrangiges Forum Afrika‑Europa
BKA/Dragan Tatic

Zusammenfassung der Ko-Vorsitzenden des Hochrangigen Forums Afrika-Europa 2018: „Taking cooperation to the digital age“

Veröffentlicht am 18. Dez 17:15
  1. Am 18. Dezember 2018 fand auf Einladung des österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz und des Präsidenten von Ruanda Paul Kagame das Hochrangige Forum Afrika-Europa zum Thema „Taking cooperation to the digital age“ in Wien statt. Über fünfzig offizielle Delegationen von Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union und der Europäischen Union nahmen gemeinsam mit fast eintausend Innovatoren und Start-ups aus Afrika und Europa ebenso wie etablierten Unternehmen an diesem Forum teil.

  2. Das Hochrangige Forum Afrika-Europa bot europäischen und afrikanischen Staats- und Regierungschefs, dem Vorsitzenden der Kommission der Afrikanischen Union, dem Präsidenten der Europäischen Kommission, dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, Vertreterinnen und Vertretern internationaler Organisationen, Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern global agierender Unternehmen, Innovationschampions, Start-ups und anderen Akteurinnen und Akteuren einen Raum, darüber zu reflektieren, was getan werden muss, um Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit auf beiden Kontinenten zu sichern und die Beziehungen in allen Bereichen zu vertiefen. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei darauf, die Zusammenarbeit ins digitale Zeitalter zu bringen.

  3. Das Forum unterstrich die dringende Notwendigkeit, Investitionen des europäischen Privatsektors in Afrika zu steigern, und hob die Veränderungen im politischen und rechtlichen Rahmen hervor, die nötig sind, um diese zu realisieren. Es betonte die Notwendigkeit von Risikoabbau und Mischfinanzierungskonzepten, um Ressourcen besser einzusetzen sowie den erforderlichen Fokus auf Sektoren mit Jobwachstumspotenzial in Afrika, um Afrikas großen Vorteil – den hohen Anteil an junger Bevölkerung – zu nutzen.

  4. Das Hochrangige Forum Afrika-Europa zielte darauf ab, zur laufenden Umsetzung der gemeinsamen Erklärung des Abidjan-Gipfels 2017 zwischen der Afrikanischen Union und der Europäischen Union mit dem Titel „Investing in Youth for Accelerated Inclusive Growth and Sustainable Development“ beizutragen. Im Mittelpunkt des Forums stand die Erschließung des Potenzials der digitalen Wirtschaft für Afrika und Europa zur Schaffung von Arbeitsplätzen, Qualifikationen und wirtschaftlicher Entwicklung für die Jugend.

  5. Das Hochrangige Forum Afrika-Europa ist als einer der ersten Beiträge zur Umsetzung einer neuen Allianz zwischen Afrika und Europa zu betrachten, wie sie von der Europäischen Kommission in ihrer „Mitteilung über eine neue Allianz Afrika–Europa für nachhaltige Investitionen und Arbeitsplätze: Eine neue Stufe unserer Partnerschaft zur Förderung von Investitionen und Arbeitsplätzen“ dargelegt wird.[1] Diese Mitteilung betont die Notwendigkeit, das Potenzial des digitalen Wandels, insbesondere des elektronischen Geschäftsverkehrs und der Datenwirtschaft, vollständig auszuschöpfen und die Bereiche anzugehen, in denen Reformen erforderlich sind, um auf beiden Kontinenten ein günstiges Geschäftsumfeld zu schaffen.

  6. Darüber hinaus trug das Hochrangige Forum Afrika-Europa zur Erreichung der Entwicklungsziele sowohl der Agenda 2063 der Afrikanischen Union als auch der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung bei, indem es wirksame öffentliche, öffentlich-private und zivilgesellschaftliche Partnerschaften unterstützt und fördert, insbesondere solche, die überregionales Fachwissen in herausfordernden Politikbereichen mobilisieren und weitergeben.

  7. Das Forum konzentrierte sich auf Innovation und Digitalisierung und die Notwendigkeit, das volle Potenzial des digitalen Wandels unserer Gesellschaften und unserer Volkswirtschaften zu erschließen. In unserem Bestreben, Innovation und Digitalisierung als wichtige Wegbereiter zukünftiger Entwicklungen zu fördern, werden wir zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass alle vom anhaltenden digitalen Wandel profitieren können. Es ist unser gemeinsames Ziel, die Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Kontinenten auf der Grundlage einer gerechten und gleichberechtigten Partnerschaft zu verbessern.

  8. Aufbauend auf den Ergebnissen des Hochrangigen Forums Afrika-Europa erwarten die Ko‑Vorsitzenden, die Zusammenarbeit zwischen der Afrikanischen Union und der Europäischen Union in Zukunft weiter zu stärken.

Taking cooperation to the digital age

  1. Während des hochrangigen Dialogs sowie der thematischen Diskussionsrunden und Side Events tauschten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Erfahrungen und ihr Fachwissen über den aktuellen allgemeinen Stand der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Afrika und Europa, insbesondere über den Beitrag von Innovation und Digitalisierung zur nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung, aus. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, um ihre Vision von der zukünftigen Zusammenarbeit zwischen den beiden Kontinenten darzustellen.

  2. In Folge der Diskussionen beim Hochrangigen Forum:

  • kommen die Ko-Vorsitzenden überein, Innovation und Digitalisierung als wichtige Voraussetzungen für unsere zukünftige Entwicklung weiter zu fördern, damit alle vom aktuellen digitalen Wandel profitieren können;
  • kommen die Ko-Vorsitzenden überein, jegliches unerschlossene Potenzial für die Vertiefung der afrikanisch-europäischen Partnerschaft im Technologieaustausch und Handel zu nutzen, wobei sie die Schlüsselrolle des öffentlichen und privaten Sektors beim Aufbau neuer Partnerschaften hervorheben;
  • anerkennen die Ko-Vorsitzenden die Bedeutung von Innovation und Digitalisierung für das Wirtschaftswachstum, die Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten, den Aufbau krisenfester Gesellschaften und die Erfüllung der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs).
  1. Auf Einladung der Ko-Vorsitzenden wurden Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer aus Afrika und Europa, vertreten durch das African Diaspora Youth Forum in Europe (ADYFE), eingeladen, ihre Einschätzung darüber abzugeben, was getan werden muss, um die Möglichkeiten junger Unternehmerinnen und Unternehmer zu verbessern, Geschäfte zu tätigen und damit eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in Afrika zu fördern. Afrikanische und europäische Regierungen, die Kommission der Afrikanischen Union und die Kommission der Europäischen Union werden darin bestärkt, es als notwendig anzuerkennen, die Entwicklung förderlicher Politiken und innovativer Mechanismen zu unterstützen, die auf die Schaffung des notwendigen zuträglichen Umfelds und des rechtlichen Rahmens abzielen, als Grundvoraussetzungen für die Entwicklung des Privatsektors und unter anderem auch für die Gründung von Diaspora-Unternehmen in Afrika und Europa.

  2. Das hochrangige Forum Afrika-Europa bot einen Raum, in dem spezifische Themen im engen Zusammenhang mit der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft behandelt werden konnten.

  • Landwirtschaft 4.0: Wie von der EU Task Force Ländliches Afrika empfohlen, besteht für Afrika und Europa die Chance, mit vereinten Kräften die Nahrungsmittelproduktion und die Landwirtschaft zu verbessern. Es muss mehr getan werden, um die Internetanbindung kleiner landwirtschaftlicher Betriebe zu unterstützen, die Inanspruchnahme von Beratungsdiensten zu erhöhen und die Verfügbarkeit von leistbaren e-Agriculture-Lösungen zu erweitern. Darüber hinaus erfordert die Digitalisierung entlang der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette Investitionen in die Konzeption und Entwicklung von Technologien zur Verbesserung der Quantität und Qualität von Lebensmitteln. Landwirtschaft 4.0 kann die Produktivität steigern und die Beschäftigung im ländlichen Raum für junge Menschen attraktiver machen, wodurch die afrikanische Landwirtschaft von Grund auf verändert und das zukünftige Wachstum des Kontinents gesichert wird. Die Risiken der Digitalisierung der Landwirtschaft müssen ebenso thematisiert werden, um sicherstellen zu können, dass niemand zurückgelassen wird.
  • FinTech in Afrika: Im Rahmen der Diskussionsrunde zur Finanztechnologie (FinTech) wurden Ansichten über das Potenzial der FinTech-Märkte, entscheidende Erfolgsfaktoren und die Notwendigkeit einer angemessenen und vernünftigen Regulierung ausgetauscht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass FinTech-Produkte die Finanzsysteme vertiefen und dass einige von ihnen die wirtschaftliche Entwicklung auf Mikroebene maßgeblich beeinflussen können. Die Diskussionsrunde kam zu dem Schluss, dass das Potenzial für FinTech auf den afrikanischen Märkten enorm ist und dass Start‑ups im Bereich FinTech in afrikanischen Ländern gefördert werden sollen.
  • Arbeitsplätze für das 21. Jahrhundert: Es wird geschätzt, dass die afrikanische Erwerbsbevölkerung in den nächsten drei Jahrzehnten ein jährliches Wachstum von 15 bis 20 Millionen zunehmend gut ausgebildeter junger Menschen verzeichnen wird. Vor dem Hintergrund dieser Zahlen wurde in der Diskussion darüber nachgedacht, wie (i) die Beschäftigungsfähigkeit und der Zugang zu produktiven Arbeitsplätzen gefördert und (ii) die Arbeitskräfte bestmöglich auf die Zukunft vorbereitet werden können. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hoben das diesbezüglich große Potenzial der Digitalisierung hervor. Die IKT‑Kompetenz ist entscheidend für die zukünftige Entwicklung Afrikas und Europas sowie für die Schaffung eines unternehmerischen Umfelds. Die Diskussionsteilnehmerinnen und ‑teilnehmer prüften Ideen und Optionen, wie sie den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessengruppen, einschließlich öffentlich-privater Partnerschaften, nutzen können, um voneinander zu lernen und zu profitieren.
  • Investieren in Start-ups: Die Diskussionsrunde betrachtete Afrika als ein Land, in das es sich zu investieren lohnt. Es fand eine Pitching-Session mit Start-ups aus Afrika statt, gefolgt von einer hochrangigen Podiumsdiskussion mit Investoren, der Europäischen Kommission und anderen Beteiligten. Die Diskussionsrunde war sich einig, dass es an der Zeit ist, die Darstellung Afrikas zu ändern: Afrika ist eine weltweite Quelle von Talenten und innovativen Lösungen und bietet vielversprechende Marktchancen. Um die Zusammenarbeit zwischen Afrika und Europa weiter zu verbessern, haben die Organisatoren der Diskussionsrunde eine Nachfolgeveranstaltung im Jahr 2019 angekündigt (gemeinsam organisiert vom African Business Angels Network (ABAN) und der Austrian Angel Investors Association (aaia)).
  • Zugang zu nachhaltiger Energie: Die Beseitigung der Energiezugangslücke und Verwirklichung des nachhaltigen Entwicklungsziels (SDG) 7 bis 2030 erfordert ein neues Konzept der Energiesysteme – weg von der zentralisierten top-down-Methode der Vergangenheit hin zu einem integrierten Zugang, in dem digitalisierte Energiesysteme und dezentralisierte, erneuerbare Energien neben dem Netzausbau eine grundlegende Rolle spielen. Die Diskussionsrunde diskutierte, wie digitale Innovationen Energiesysteme revolutionieren und Möglichkeiten für einen schnelleren Zugang zu leistbarer, verlässlicher und nachhaltiger Energie für alle bieten.
  • eGovernment: Digitale Lösungen bieten einzigartige Möglichkeiten, Transparenz und Inklusivität zu gewährleisten sowie Wirtschaftswachstum zu erzielen, Produktivität zu steigern und besseren Service zu leisten. Die Regierungen sollten den bestmöglichen Einsatz digitaler Technologien zugunsten der Bevölkerung gewährleisten und die Rolle eines Vermittlers, Wegbereiters und Regulators übernehmen, und dabei auf transparente Weise mit allen Interessengruppen zusammenarbeiten.
  • eCommerce: Vor dem Hintergrund der Vierten Industriellen Revolution konzentrierte sich die Diskussionsrunde auf die Stärkung des eCommerce, um durch konkrete Maßnahmen in den Schlüsselbereichen Infrastruktur und Konnektivität sowie Finanzierungen und Zahlungssysteme, Zugang zu Märkten, Gender und KMU-Entwicklung Arbeitsplätze zu schaffen.
  1. Weitere wichtige, beim Forum diskutierte Themen betrafen:

  • Zusammenarbeit revolutionieren: Diese Veranstaltung konzentrierte sich auf afrikanische und europäische Politiken zur besseren Förderung der Ermächtigung von Einzelpersonen und Organisationen durch Netzwerke, agile Teams und gemeinsame Kreation, die es zweckorientierten Organisationen aus der ganzen Welt ermöglichen, lokale Probleme zu lösen.
  • Initiative der Zusammenarbeit in der Hochschulbildung und Forschung zwischen Österreich und Afrika: Der österreichische Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung lancierte eine Initiative der Zusammenarbeit zwischen Österreich und Afrika im Bereich Hochschulbildung und Forschung mit dem Ziel, österreichisch-afrikanische akademische Netze und Forschungspartnerschaften zu stärken. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten, wie die bilateralen Beziehungen zwischen afrikanischen und österreichischen Hochschul-, Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen weiterentwickelt werden können.
  • Städte verbinden: Wie in den SDGs ausgedrückt, sind Städte und Gemeinden mit Herausforderungen wie dem Klimawandel und der Bereitstellung angemessener Lebensbedingungen konfrontiert. Das Panel befasste sich mit den Herausforderungen und betonte, dass es wichtig ist, dass die lokalen Behörden zusammenarbeiten, um Lösungen für ähnliche Probleme zu finden, bewährte Praktiken zu übernehmen und vorhandenes Fachwissen weiterzugeben. Städtepartnerschaften bieten dafür eine gute Möglichkeit.
  • Mobilisierung von Finanzmitteln für Klimaschutzmaßnahmen in Afrika: Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen innovative Finanzierungsansätze im digitalen Zeitalter, die das Potenzial haben, die Umsetzung von Projekten und die Geschäftsentwicklung in Afrika zu beschleunigen. Dabei wurden Ideen zur Risikoreduzierung und zur Ausweitung von Klimaschutzprojekten untersucht, nicht nur um öffentliche Gelder zu sammeln, sondern vor allem, um mehr private Investoren anzuziehen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfuhren von den Marktstrukturen, den Geschäftsentwicklungsmechanismen in Afrika und wie die Digitalisierung den Zugang zu Finanzmitteln zur Eindämmung des Klimawandels beeinflussen und verbessern kann, aber auch zur Bekämpfung von Umweltverschmutzung und zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit.
  • Konnektivität in Afrika: Der Zugang von Haushalten und Unternehmen zur Grundversorgung (Energie, Wasser und Sanitäreinrichtungen, Transport und IKT) ist eine Voraussetzung für Wirtschaftswachstum und Entwicklung. Afrika hat in den letzten Jahren zwar erhebliche Fortschritte bei der Verbesserung seines Infrastrukturbestands gemacht, ist aber im Vergleich zu anderen Schwellenregionen nach wie vor deutlich unterentwickelt. Investitionen in diese Sektoren sind ein wesentlicher Faktor für die Schaffung von Arbeitsplätzen sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor und insbesondere unter der wachsenden Zahl junger, gebildeter Afrikanerinnen und Afrikaner.

Ergebnisse

  1. Unternehmen spielen eine wichtige Rolle bei der Verwirklichung der neuen Allianz Afrika–Europa für nachhaltige Investitionen und Arbeitsplätze. In Anerkennung dessen gab es parallel zum Forum eine Business-to-Business (B2B)-Plattform, auf der Unternehmerinnen und Unternehmer und Innovatoren von beiden Kontinenten die Möglichkeit hatten, sich zu vernetzen und ihre Konzepte und Lösungen für das digitale Zeitalter auszutauschen. Fast 900 Start-ups und Innovatoren aus Afrika und Europa sowie etablierte Unternehmen nahmen aktiv an der B2B-Plattform teil.

  2. Die Ko-Vorsitzenden begrüßten die Lancierung und das erste Treffen der Taskforce für digitale Wirtschaft der Europäischen Union und der Afrikanischen Union, das im Rahmen des Hochrangigen Forums stattfand. Die Ko‑Vorsitzenden freuen sich auf die Präsentation des Berichts und der Empfehlungen der digitalen Taskforce, die im Juni 2019 vorgelegt werden.

  3. Die Ko-Vorsitzenden begrüßten die Unterzeichnung von Verträgen durch die Europäische Kommission    

  • und die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Afrika (UNECA) über die „Vertiefung der Handelsintegration Afrikas durch die wirksame Umsetzung des AfCFTA (African Continental Free Trade Agreement) zur Unterstützung der wirtschaftlichen Integration“ (3 Millionen Euro);
  • und die niederländische Entwicklungsbank (FMO) über die Einrichtung des KMU-Garantieprogramms NASIRA, das die erste Garantievereinbarung ist, die im Rahmen des EU‑Auslandsinvestitionsplans unterzeichnet wurde. Das zu unterzeichnende Garantievolumen beträgt 75 Millionen Euro und soll zu einer Gesamtinvestition von 750 Millionen Euro führen, mit der bis zu 800 000 Arbeitsplätze geschaffen oder unterstützt werden sollen;
  • und den Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) zur Einrichtung des ABC-Fonds, der kleine landwirtschaftliche Betriebe durch Investitionen in die fehlende Mitte fördert. Die EU stellt 45 Millionen Euro zur Verfügung. Darüber hinaus stellen das luxemburgische Ministerium für auswärtige und europäische Angelegenheiten und die Alliance for a Green Revolution in Africa (AGRA) jeweils 5 Millionen Euro zur Verfügung.
  1. Im Rahmen des Forums schloss die Europäische Investitionsbank die Unterzeichnung von drei großen Finanzierungsoperationen im Wert von rund 500 Millionen Euro ab, die Investitionen in IKT, Energie und öffentliche Verkehrsinfrastruktur in ausgewählten afrikanischen Ländern bereitstellen werden.

  2. Um weiterhin zum gemeinsamen Ziel der Errichtung einer neuen Partnerschaft zwischen Afrika und Europa beizutragen, wird Österreich einen neuen Investitionsfonds für KMU errichten, die in Afrika investieren. Der Fonds konzentriert sich auf kleinere, aber innovative Investitionen mit hohem Potenzial für nachhaltiges und integratives Wachstum und wird von der Österreichischen Entwicklungsbank (OeEB) verwaltet werden. Die Anfangskapitalausstattung beträgt 10 Millionen Euro. Die OeEB wird ihren Schwerpunkt auf Afrika verstärken und jährlich rund 50 Millionen Euro in Projekte des Privatsektors investieren.

  3. Die Ko-Vorsitzenden begrüßten die Vorstellung einer neuen Kooperationsinitiative des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung im Bereich der Hochschulbildung und Forschung, die auf die Stärkung österreichisch-afrikanischer akademischer Netze und Forschungspartnerschaften abzielt. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird ab 2019 Mittel für die Einrichtung dieser Initiative bereitstellen und ermutigt interessierte österreichische und afrikanische Institutionen, einem Netz von Hochschul- und Forschungseinrichtungen beizutreten, das im Rahmen dieser Initiative eingerichtet werden soll.

  4. Um einen weiteren Beitrag i) zur Zusammenarbeit in der akademischen Forschung, ii) zur Zusammenarbeit im Bereich Investitionen und iii) zur Zusammenarbeit in den Bereichen Investitionen, Förderung von Start‑ups und Unternehmertum zu leisten, wurden zwischen der Republik Österreich und der Republik Ägypten drei Absichtserklärungen von den zuständigen Ministerinnen und Ministern unterzeichnet.

  5. Die Ko-Vorsitzenden begrüßten die Unterzeichnung einer Absichtserklärung zwischen dem Internationalen Zentrum für die Entwicklung der Migrationspolitik (ICMPD) und Partnern aus dem Privatsektor zur Gründung der Initiative „College of Practical Skills and Start up Centre“, die mit einem Pilotprojekt für Nigeria „The Nigerian College of Practical Skills and Start-up Centre“ durchgeführt wird. Die Initiative wird Bildungsmaßnahmen anbieten und Arbeitsplätze für junge Menschen schaffen, wobei der Schwerpunkt auf Frauen liegt. Zudem werden durch die Initiative junge Unternehmerinnen und Unternehmer mit Start‑up‑Kapital und praktischen Hilfestellungen unterstützt.

[1] 12.9.2018 COM(2018) 643 final

 

Weitere Informationen zu diesem Event finden Sie auf der Veranstaltungsseite

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